Machbarkeitsstudie für ein Festivalgelände in Gießen

Machbarkeitsstudie actori fuer Atzelbusch Festival Gelaende Giessen_copyright Stadtmarketing GmbH
Gießen I Bild: Atzelbuschgelände, Stadtmarketing GmbH Gießen

Kontext

Gießen ist ein bedeutendes Zentrum für Kultur, Kunst und Wissenschaft mit etwa 95.000 Einwohnenden und einem Einzugsgebiet von rund einer halben Million Menschen. Die Universitätsstadt hat ein vielseitiges Kulturangebot, das Theater, Kulturzentren, Museen sowie verschiedene Veranstaltungen, Konzerte und Festivals umfasst. Da das bisherige Veranstaltungsgelände der Stadt Gießen im Schiffenberger Tal in Zukunft nicht mehr zur Verfügung steht, wird eine neue Veranstaltungsstätte benötigt. Durch eine Vorprüfung der Stadt Gießen wurde das Grundstück „Atzelbusch“ identifiziert, das als potenzielles Festivalgelände in Frage kommt. Eine Machbarkeitsstudie sollte erstellt werden, um die Rahmenbedingungen und Potenziale des bislang kaum erschlossenen Grundstücks als Festivalstandort zu prüfen und anschließend die Machbarkeit zu bewerten.

Vorgehen

Für das potenzielle Festivalgelände „Atzelbusch“ wurde eine umfassende Machbarkeitsstudie mit partizipativer Nutzungskonzeption erarbeitet. Um die Rahmenbedingungen auf inhaltlicher, betrieblicher, planungsrechtlicher und baulicher Ebene zu erfassen, wurden zunächst Interviews mit relevanten Stakeholderinnen und Stakeholdern sowie beteiligten Ämtern geführt. Die gemeinsame Besichtigung des Geländes, Analysen zur aktuellen Nutzung und gutachterliche Einschätzungen wie z. B. zu den Lärmauswirkungen ergänzten die Grundlagenermittlung. Eine Analyse relevanter Best-Practice-Beispiele sowie eine Markt-und Wettbewerbsanalyse wurden durchgeführt, um wichtige Anforderungen an ein zukünftiges Festivalgelände abzuleiten und die Wettbewerbssituation für Veranstaltungsstätten im Umfeld von Gießen zu bewerten. Interviews mit Nutzenden und Veranstaltenden dienten der Erfassung konkreter Veranstaltungspotenziale sowie Anforderungen an ein neues Veranstaltungsgelände in Gießen. Mögliche Betriebsmodelle wurden identifiziert und bewertet, zudem die Rahmenbedingungen zur Grundstücksnutzung konkretisiert und Nutzungskonzepte entwickelt. Von zentraler Bedeutung für die Ausarbeitung von Nutzungsszenarien war eine Workshopveranstaltung: In drei Arbeitsgruppen wurden von Veranstaltenden Aufbauszenarien für die Fläche entwickelt, die anschließend gemeinsam präsentiert und diskutiert wurden, um in einem nächsten Schritt vorbereitende, bauliche Maßnahmen am Grundstück zu identifizieren. Eine Kosten-und Finanzierungsübersicht fasste die gemeinsam erarbeiteten Maßnahmen schließlich in zusammen, zeitliche Abfolge wurden definiert und damit die weitere Umsetzungsplanung unterstützt. Abschließend wurden Hinweise für die nächsten Umsetzungsschritte des Vorhabens inkl. möglicher Risiken und mögliche Einflussfaktoren aufgezeigt. Durch dieses strukturierte Vorgehen konnten die Machbarkeit und potenzielle Erfolgsfaktoren des Festivalgeländes „Atzelbusch“ umfassend bewertet werden.

Mehrwert

  • Die partizipative Nutzungskonzeption ermöglicht es, die Bedürfnisse von vor Ort und Veranstaltender direkt in die Planungen einzubeziehen, wodurch ein umfassendes Bild der Anforderungen entsteht und das Vertrauen in städtische Planungsprozesse gestärkt wird.

  • Die Machbarkeitsstudie berücksichtigt planungsrechtliche und bauliche Aspekte, um eine nachhaltige und zukunftsorientierte Entwicklung des Geländes zu gewährleisten, was durch Einbindungen von Expertinnen und Experten sowie einer Best-Practice-Analysen zur langfristigen städtischen Entwicklung beiträgt.

  • Das strukturierte Projektvorgehen mit Interviews, Workshops und gutachterlichen Einschätzungen minimiert Risiken und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass das Projekt erfolgreich realisiert und nachhaltig betrieben werden kann. Mit der Machbarkeitsstudie liegt eine transparente Entscheidungsgrundlage für die nächsten Schritte vor.

 

Das Projekt wurde umgesetzt von Rebecca Heinzler, Architektin, Michaela Herrmann, Beratung und Frank Schellenberg, Geschäftsleitung.

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